Ole Könnecke und Hans Könnecke: Hört sich gut an. 50 Instrumente und wie sie klingen [Barbara Schmidt]

Ole Könnecke und Hans Könnecke: Hört sich gut an. 50 Instrumente und wie sie klingen. –  München: Hanser, 2022. – 112 S.: farbig Ill.
ISBN 978-3-446-27435-8 : € 20,00 (geb.), ab 5 Jahren

Noch ein Buch für Kinder über Musik? Ja, unbedingt! Und nicht irgendeines. Auf ganz frische Weise, zum kreativen Umgang anregend lernen wir 52 [sic!] Instrumente kennen. Dabei sind unbekannte Instrumente wie Lure, Dulcimer, Theremin oder das Kazoo: „Eines der wenigen Instrumente, bei denen es man in 30 Sekunden vom Anfänger zum Virtuosen bringen kann“.

Jedes Instrument wird von einem anderen Tier gespielt – von Ole Könnecke, dem preisgekrönten Kinderbuchautor und Illustrator liebevoll dargestellt. Sein Sohn Hans Könnecke hat für jedes Instrument ein kleines Musikstück komponiert und mit Solistinnen und Solisten aufgenommen.
Die Idee des Vater-Sohn-Duos ist simpel aber genial. Jede Doppelseite enthält die wunderbar gestalteten großformatigen Illustrationen der Tiere mit Instrument sowie einem kurzen Text und dem QR-Code. Die Beschreibungen sind für Kinder leicht zugänglich formuliert. Wir lernen interessante Fakten über die vorgestellten Instrumente, wie z. B. die Konzertina, „eines der wirklich ganz, ganz wenigen sechseckigen Musikinstrumente.“ Besonders gut hat mir die lockere und direkte Ansprache der kleinen und großen LeserInnen gefallen: „Willst du ein Fremdwort lernen? Man nennt diese tiefen Begleittöne Bordunen.“ (Dudelsack)

Die Audios sind über QR-Codes erreichbar als kleine Youtube-Videos. Das Abspielen nach dem Scannen des QR-Codes funktioniert problemlos. Es sind zwar Videos, aber das Bild zeigt ausschließlich das Tier mit Instrument wie im Buch abgebildet, es lenkt nichts vom gut klingenden Audio ab. Die Mini-Stücke sind jeweils nicht lang, von 40 Sekunden bis ungefähr eine Minute. In dieser Zeit schaffen sie es, kurz und knackig die Charakteristik der Instrumente zu präsentieren – mal meditativ, mal jazzig.
Sopran, Alt, Tenor und Bass sind als „körpereigene“ Instrumente ebenso mit dabei: „In der Oper verhält es sich mit dem Alt ähnlich wie mit dem Bass: Die Hauptrollen singt meistens jemand anderes, aber musikalisch würde ohne die angenehme Stimme des Alts etwas fehlen“. Etwas schade ist es dann doch, dass die passende Aufnahme weniger nach Alt klingt, sondern eher wie eine Frauenstimme aus dem Popfach in Mittellage. Der Sopran ist dagegen eindeutig aus dem klassischen Gesangsfach.

Die Intention des Buches ist der ganz spielerische Zugang zu Musikinstrumenten. Nicht nur Kinder ab 5 Jahren lernen ganz nebenbei Neues über Instrumente und finden leichten Zugang zur Musik auf unangestrengte und witzige Weise. Für den Einsatz im Musikunterricht wäre das Buch weniger nicht unbedingt geeignet, realitätsgetreue Abbildungen und Hintergrundinformationen zu den Instrumentenmerkmalen sucht man vergebens. Von diesem kleinen Schwachpunkt abgesehen, ist „50 Instrumente und wie sie klingen“ eine absolute Empfehlung und wird Groß und Klein begeistern!

Barbara Schmidt
München, 05.12.2023

Dieser Beitrag wurde unter Geschenkbuch, Rezension, Zielgruppe: Kinder abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.