Beate Dölling u. Didier Laget: Lampenfieber

Dölling, Beate und Didier Laget: Lampenfieber. – Mainz: Schott, 2010. – 160 S. (The Pommes ; 2)
ISBN 978-3-7957-0714-9 : € 9,95 (geb.)

Da sind sie wieder, die Pommes: Mathilde (E- und Akustik-Gitarre, Keyboard; Einzelkind aus gutbürgerlichen Hause, mit E-Musik-Ausbildung), Leon (E-Gitarrist und Sohn eines Trödelhändlers), Sarah (E-Bass, verwöhntes Einzelkind eines Schicki- Micki-Designer-Paares) und Olivia (Drummerin und Djane, die ihrer Mutter in der Pommesbude am Berliner Hermannplatz helfen muß), alle zwischen 13 und 16 Jahren alt. Seit der Gründung ihrer Band [geschildert 2009 im ersten Band Drummer gesucht, Rez. s. FM 30 (2009), S. 384] haben sie schon einige Songs geschrieben und sich in vielen Proben regelrecht zusammen gerauft. Alles läuft super, und Olivias türkischer Freund Schnucki hat als selbst ernannter Bandmanager bereits die ersten Auftritte für sie organisiert, z.B. in einem Schaufenster der angesagtesten Szene-Straße, der Kastanienallee. Überhaupt dieser Schnucki! Leon, aus dessen Perspektive die Story erzählt hat, geht er gewaltig auf den Geist, nicht zuletzt deswegen, weil die Mädels regelrecht auf ihn fliegen. Er selbst hingegen ist zwischen seinen drei Bandkolleginnen hin- und hergerissen und weiß nicht recht, in welche er verliebt ist. Zu allem Überfluß gibt es auch noch Ärger, weil er wegen der häufigen Proben die Schule vernachlässigt.
Aber wichtiger ist für alle zunächst einmal, daß sie den ersten Berlin-Brandenburg-Battle gewinnen, schließlich winkt der Gewinner-Band ein Plattenvertrag. Bis zu ihrem Auftritt bei dem Wettbewerb machen sie einige Höhen und Tiefen durch, wie eine Einladung zu Radio Fritz! oder einen Auftritt in einem menschenleeren Club. Für den Battle haben sie sich Eberswalde, einen eigenen Song, der auf negativen Erfahrungen während ihres Auftritts in Eberswalde beruht und sich gegen Neonazis richtet, ausgesucht. Wird es für einen Sieg reichen?
Das Autorenduo, bestehend aus Schriftstellerin und Musikproduzent/Gitarrist, beschreibt auch hier wieder in jugendgemäßer Sprache sachkundig aktuelle Themen der populären Musikszene und Konflikte aus der Alltagsrealität von Kindern und jungen Leuten in der Hauptstadt. Für wen Leon sich entscheidet, und für wen die Jury des Musicbattle, wird nicht verraten. Die Geschichte ist spannender als der erste Band; sie bietet viel Identifikationsstoff für Heranwachsende und wurde im Gegensatz zum ersten Band vom fachkundigen jüngeren Sohn (begeisterter Schlagzeuger) der Rezensentin mit einem großen Lob bedacht. Wir warten auf die Fortsetzung [ab 12 Jahre]!

Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 31 (2010), S. 291f.

 

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