Das Thüringische Landesmusikarchiv in Weimar hat zwei Tagebücher aus dem persönlichen Umfeld von Franz Liszt erhalten. Die Tagebücher von Lidy Steche, einer Bekannten des Komponisten, wurden dem Archiv als Dauerleihgabe übergeben.
In den Aufzeichnungen beschreibt die Tochter des Großherzoglich Sächsisch-Weimarischen Hofzahnarztes Christian Friedrich Angermann, Geburtstagsfeiern bei Liszt, die Enthüllung des Goethe-Schiller Denkmals und Liszts Probenarbeit zu seinem berühmten Konzert anlässlich dieser Denkmal-Einweihung. Überreicht wurden die Tagebücher von einer Ururenkelin der Verfasserin.
Lidy Steche veranstaltete als Ehefrau eines Leipziger Juristen ab 1840 jeden Sonntag in ihrer Wohnung musikalische Matineen. An den Aufführungen von Opern und Motetten nahmen neben Mitgliedern des Gewandhauses und des Theaters regelmäßig auch Dilettanten teil. Der Musiksalon ist in einem der beiden Tagebücher ausführlich beschrieben. Der zweite Band schildert die wiederholten Aufenthalte Steches in Weimar.
MDR online, 17. 10.2011