Für etwas ältere Kinder sind immer noch die drei musikalischen Hörspiele aus der Reihe „Wir entdecken Komponisten“ der Deutschen Grammophon geeignet:
Wir entdecken Komponisten; Wolfgang Amadeus Mozart:
Behrend, Katrin und Helmut Lesch: Das Wunderkind aus Salzburg oder: Vor lauter Tintenklecksen kann er die Noten kaum lesen. – 1982
ISBN 3-8291-0458-8 u. 978-3-8291-0458-6 : (CD: 47 min)
Kreusch-Jacob, Dorothee: Glockenspiel und Zauberflöte oder: Warum die Mohren tanzen mußten. – 1985
ISBN 3-8291-0429-4 u. 978-3-8291-0429-6 : (CD: 57 min)
Obladen, Marei: Wolfgang von Gott geliebt? oder Ein Fußtritt, Purzelbäume und ein Lied für den Canari. – 1987
ISBN 3-8291-0446-4 u. 978-3-8291-0446-3 : (CD: 48 min)
Hamburg: Deutsche Grammophon; je € 11,40 (fr. Pr.); auch als MC erhältlich
Katrin Behrend und Helmut Lesch dokumentieren in ihrem Hörspiel die ersten sieben Lebensjahre Mozarts in gut verständlicher Form. Die kleinen Zuhörer erfahren, wie sehr sich der Alltag eines Kindes im 18. Jahrhundert von dem ihrigen unterscheidet.
Dorothee Kreusch-Jacob erzählt die Geschichte der Zauberflöte, die Umstände ihrer Entstehung, ihren Inhalt und ihre Rezeption.
Am Anfang von Marei Obladens Hörspiel steht der Fußtritt, mit dem Graf Arco, der Oberküchenmeister des Salzburger Fürsterzbischofs Colloredo, Mozart im Juni 1781 aus den Diensten seines Herrn in sein Dasein als freier Musiker befördert. In Rückblenden erinnert sich der 35jährige Mozart im Zwiegespräch mit seinem Kanarienvogel an sein Leben, müde und wehmütig. Wie ein Leitmotiv klingen immer wieder Fetzen des Liedes Komm lieber Mai und mache KV 596 sowie des Klavierkonzerts Nr. 27 B-dur, KV 595, mit dem er in seinem Todesjahr zum letzten Mal öffentlich auftrat, an.
Die Rolle des Erzählers ist in allen drei Aufnahmen mit dem rund 70jährigen Will Quadflieg bestens besetzt. Leider sind keine Tracks gesetzt, so dass man nach einer Pause, ob freiwillig oder unfreiwillig, wieder von vorne anfangen muß; da hatten die alten Schallplatten wenigstens den Vorteil einer Unterbrechung zwischen der ersten und zweiten Seite. – Jedes Booklet enthält neben der Aufzählung der Mitwirkenden und der Musikbeispiele eine tabellarische Kurzbiographie Mozarts.
Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 412-415