Musicalia. Časopis Českého muzea hudby. Journal of the Czech Museum of Music / Hrsg. vom Nationalmuseum Prag, Tschechische Republik. – Praha: Národní muzeum, 2009. – 148 S.: Farb-, s/w-Fotos
ISSN 1803-7828, registračni číslo MK ČR E 18783
2009 mit einer neuen Zeitschrift zu starten, ist ein mutiger Schritt. Musicalia wird vom Národní Muzeum, dem Prager Nationalmuseum, herausgegeben. Die Zeitschrift erscheint zweisprachig, in Tschechisch und Englisch, pro Jahr sind zwei Ausgaben vorgesehen. Musicalia ist die Zeitschrift des Tschechischen Museums der Musik, einer Abteilung des Prager Nationalmuseums.
Das Tschechische Museum der Musik (Czech Museum of Music) wurde 1976 unter dem Namen Museum der Tschechischen Musik (Museum of Czech Music) gegründet. Es ist in vier Abteilungen gegliedert, als weitaus größte umfasst die musikhistorische Sektion 207.642 Inventarnummern (Stand 1. Januar 2008). Die Sammlung der Musikinstrumente mit 2.596 Objekten sowie das Bedřich-Smetana- und das Antonín-Dvořák-Museum mit 33.233 bzw. 8.560 Inventarnummern gehören ebenfalls zum Tschechischen Museum der Musik.
In Musicalia stellen zu Beginn die Museumsmitarbeiter das Museum und seine Sammlungen vor. Kateřina Maýrová berichtet über geplante, aber nicht realisierte Bühnenwerke von Bohuslav Martinů (1890–1959). Jiří Mikuláš arbeitet an einer verbesserten Version seines thematischen Kataloges der Werke von Vinzenz Maschek (1755–1831) und stellt bedeutende Objekte der Sammlung von Ondřej Horník vor. Jarmila Tauerová informiert über einen bislang unbekannten Brief von Antonín Dvořák (1841–1904) vom 12. Oktober 1897 an Richard von Perger. Kleinere Beiträge zu besonders interessanten Objekten des Museums wie Three Famous Names on One Museum Print, der älteste Musikdruck der Sammlung von 1499 Missale Olomucense, A Piano Played by Mozart, A Phonographic Cylinder Player oder Informationen zum Geburtsort von Josef Suk (1874–1935) What’s New in Křečovice runden den Band ab. Das Bildmaterial ist von ausgezeichneter Qualität, das Schriftbild klar und sehr gut lesbar.
Die Sammlungen des Museums werden im Internet als gescannte Katalogkarten zugänglich gemacht und weisen in zwei Katalogen zusammen 139.354 Titel vom späten 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart auf. Wie Darina Svobodová erklärt, müssen bei der Recherche immer die beiden Kataloge der Sammlung herangezogen werden, da in den frühen 50er Jahren ein neues Katalogisierungssystem eingeführt wurde. Auch nach dem Scannen blieben der „alte“ und der „neue“ Katalog getrennt. Es wird daran gearbeitet, die weiteren Bestände für einen OPAC Katalog vorzubereiten.
Das Bedřich Smetana- und das Antonín Dvořák-Museum haben jeweils eine eigene Datenbank im Aufbau, eine Zusammenarbeit mit der Sammlung der Musikinstrumente ist vorgesehen. Den Wünschen der Direktorin des Tschechischen Museums der Musik, Dagmar Fialová, für eine erfolgreiche Zukunft der Zeitschrift Musicalia schließe ich mich gerne an. Ein guter Anfang ist getan.
Susanne Staral
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 30 (2009), S. 269f.