Wege zum Messias: Musikalische und geistliche Anregungen zum Oratorium von Georg Friedrich Händel / Hrsg. von Annette Busch und Christa Merhof. –Marburg:Verlag der Francke-Buchhandlung, 2009. – 200 S.: Notenbsp.
ISBN 978-3-86827-076-1 : € 9, 95 (Pb.)
Das Oratorium Der Messias gilt vielen Hörern als das größte Werk von Georg Friedrich Händel. Mit diesem Werk haben sich die Musikerinnen und Lehrerinnen Dr. Annette Busch und Christa Merhof beschäftigt. Die Herausgeberinnen wollen „weder einen musik- noch einen theologiewissenschaftlichen“ Beitrag zum Händel-Jubiläum leisten, das Ziel ihres Buches Wege zum Messias ist es, „aus ganz individueller Perspektive … Hinweise für ein vertieftes Verständnis der Musik“ zu geben „sowie geistliche Anregungen, Händels Musik im eigenen Herzen nachklingen zu lassen“ (S. 8). Bevor sich Busch und Merhof an die musikalischen Beschreibungen begeben, beschäftigen sie sich mit den theologischen Inhalten des Textbuches. Danach werden die einzelnen Nummern in ihrem musikalischen Gehalt beschrieben und von einigen Notenbeispielen ergänzt. Auf die meisten Nummern folgt dann ein sogenannter „geistlicher Impuls“ (S. 10), der der spirituellen Bereicherung des Hörers oder Lesers dienen soll. Jeder Text ist mit einem entsprechenden Piktogramm gekennzeichnet, das ihn als Musikbeschreibung oder Andachtstext ausweist. Die Andachtstexte sind von unterschiedlichen Autoren verfasst worden, die fast alle mit den missionarischen Diensten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche von Hannover in Verbindung stehen. Das liebevoll gemachte Buch ist für Hörer oder Musiker mit dezidiert christlichem Hintergrund gedacht, die in einer Aufführung des Messias nicht allein ein gesellschaftlich-musikalisches Ereignis sehen, sondern eine spirituelle Erfahrung. Musikalische Kenntnisse sind auch hier keine Bedingung, denn die Ausführungen über Händels musikalische Mittel sind leicht verständlich geschrieben. Für Pfarrer, Kirchenmusiker und Leiter von Bibel-, Gebets- oder Andachtskreisen ist es ein ideales Geschenk.
Marianne Noeske
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 30 (2009), S. 336ff.