Rudolph Angermüller: Mozart, seine Zeit, seine Nachwelt. Florilegium Pratense. Ausgewählte Aufsätze / Hrsg. von Geneviève Geffray und Johanna Senigl

Rudolph Angermüller: Mozart, seine Zeit, seine Nachwelt. Florilegium Pratense. Ausgewählte Aufsätze, anlässlich seines 65. Geburtstags im Auftrag der Internationalen Stiftung Mozart Salzburg hrsg. von Geneviève Geffray und Johanna Senigl. – Würzburg: Königshausen & Neumann, 2005. – 476 S.: 22 Abb.;  1 CD-ROM
ISBN 3-8260-3258-6 : € 49,80 (brosch.)

Die Internationale Stiftung Mozarteum legt als Geburtstagsgabe für ihren langjährigen Generalsekretär und Leiter der wissenschaftlichen Abteilung eine Auswahl-Sammlung seiner Aufsätze vor, die in einem weiten Umkreis den Komponisten zum Thema haben. Ein großer Teil dieser Studien ist direkt oder mittelbar auf das Opernschaffen Mozarts bezogen, wobei die Porträts von Sängern, die in Aufführungen der frühen Bühnenwerke mitgewirkt haben, von speziellem Interesse sind. So erweist sich dieser Band für den Opernliebhaber, der sich auf wissenschaftlicher Grundlage mit diesen Werken intensiver beschäftigt, als eine Fundgrube vieler interessanter Details. Auch wenn der schnörkellos wissenschaftliche Stil manchem Nicht-Wissenschaftler vielleicht etwas lese-unfreundlich erscheinen mag, ist er gerade in diesen Monaten um den 250. Geburtstag Mozarts, in denen so viele hochtrabende Feuilletons und subjektive Auslassungen kaum den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben können, überaus wohltuend. Da der Band viele Aufsätze enthält, die an „versteckten“ Orten publiziert worden sind, ist deren Wiederveröffentlichung, nun in gebündelter Form, besonders begrüßenswert; sie werden hier in unveränderter Gestalt abgedruckt.
Unter den anderen Studien verdienen vor allem jene immer wieder diskutierte Themen Beachtung, in denen der Autor über die finanziellen Verhältnisse des Komponisten wie auch über die Beziehung zwischen Salieri und Mozart berichtet. Wichtiges Dokumentenmaterial enthält der Beitrag über den Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart.
Ein Personenverzeichnis (mit Lebensdaten) und ein Werkregister nach KV-Nummern erschließen das reichhaltige Faktenmaterial. Über die Person des Autors geben ein kurzer Lebenslauf und eine beigelegte CD-ROM mit seiner Bibliografie Auskunft – die Titel von 65 Büchern und selbständigen Schriften wie die von 415 Aufsätzen und Zeitungsartikeln geben ein beeindruckendes Bild von Angermüllers wissenschaftlicher und publizistischer Tätigkeit im Dienste Mozarts und der Stiftung.

Hans-Günter Klein
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 61f.

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