Berlin: Stolperstein für die Sopranistin Frida Weber-Flessburg verlegt

Am 08.05.2012 wurde in der Hektorstr. 3 in Berlin ein Stolperstein zum Gedenken an die Sopranistin Frida Weber-Flessburg (1890-1943) verlegt.
Er trägt die Inschrift: HIER WOHNTE FRIDA WEBER-FLESSBURG GEB. WEBER JG. 1890, DEPORTIERT 29.1.1943, ERMORDET IN AUSCHWITZ.
Frida Weber wurde 1890 in Krakau als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren. Von 1907 bis 1912 studierte sie Gesang am renommierten Stern’schen Konservatorium in Berlin, u.a. bei Nikolaus Rothmühl und Tuerschmann. Bereits 1911 gibt es erste Rollenportraits der Sängerin, über Ort und Umfang einer Bühnenkarriere sind allerdings keine Details bekannt. Nach ihrer Heirat mit dem populären Sänger Alexander Flessburg konzentrierte sich ihre künstlerische Tätigkeit vermutlich ausschließlich auf Rundfunk und Schallplatte. In den Jahren 1928 bis 1932 entstanden zahlreiche Operetten- und Schlagerplatten, aber auch Titel aus dem klassischen Repertoire.
Nach 1933 erhielt die Frida Weber-Flessburg als Jüdin Auftrittsverbot. Nach Kriegsausbruch arbeitete sie als Löterin in einem Rüstungsbetrieb, ihre Ehe mit Alexander Flessburg wurde geschieden, ihr Vermögen eingezogen. Eine gemeinsame Tochter, Ruth, konnte in die Schweiz fliehen.
In der Nacht vom 18. zum 19. Januar 1943 wurde sie zusammen mit anderen Hausbewohnern von der Gestapo aus ihrer Wohnung in der Hektorstraße 3 abgeholt.
Sie wurde am 29. Januar mit dem 27. Osttransport nach Auschwitz deportiert und nach ihrer Ankunft ermordet.
Dem Vorsitzenden der Frida-Leider-Gesellschaft, Peter Sommeregger, ist es zu verdanken, daß mit diesem Stolperstein eine verstummte Stimme dem Vergessen entrissen wurde. Dazu trägt ebenfalls eine von ihm zusammengestellte CD mit dem Titel Frida Weber-Flessburg, Oper Operette Lied Schlager bei,  die über die Frida-Leider-Gesellschaft bezogen werden kann.

jl

 

 

 

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