Floros, Constantin: Gustav Mahler. Originalausg. – München: Beck, 2010. – 127 S.: 8 s/w-Abb., 4 Notenbsp. (C. H. Beck Wissen)
ISBN 978-3-406-58789-4 : € 8,95 (kart.)
Verglichen mit dem Mahler-Handbuch ist die Monografie von Constantin Floros ein handliches und kompaktes Büchlein. Der durch umfangreiche Publikationen zu Leben und Werk Mahlers als Experte ausgewiesene Autor (Professor em. des musikwissenschaftlichen Institutes in Hamburg) hat sich nun zum Jubiläumsjahr Mahlers auch einmal der „kleineren“ Publikationsform zugewendet. Auf knappen Raum zeichnet Floros ein Bild des Musikers, Dirigenten und Komponisten, wobei der Autor durchaus auch wertend beschreibt, dabei aber immer leicht verständlich bleibt. Häufig sind Äußerungen Mahlers oder aus dessen näherem Umfeld eingeflochten. Allerdings werden in diesem Bändchen kaum neue Aspekte angesprochen. Vieles ist bereits aus anderen kleinen Monografien (z. B. der 2009 in 23. Aufl. erschienenen von Schreiber) oder umfangreicheren Darstellungen bekannt. Floros baut seine Monografie zweiteilig auf: Zunächst finden wir fünf (chronologische) Kapitel zur Biographie Mahlers. Daran schließen sich Kapitel zur geistigen Welt Mahlers, zu Aspekten seiner Persönlichkeit sowie zur Rezeptionsgeschichte wie auch zwei Kapitel über den Liedkomponisten und den Symphoniker Mahler an. Kleine Unkorrektheiten wie z. B. im Titel des erwähnten Liedes Ich atmet einen leisen (i. e.: linden) Duft (S. 79) sollten vor weiteren Auflagen korrigiert werden. Auf eine zweiseitige übersichtliche Zeittafel folgen die systematisch gegliederten Literaturhinweise, wobei die knapp kommentierten bibliografischen Angaben zu ausgewählten Publikationen hilfreich sind. So erfährt man hier, welches die umfassendste und solideste biografische Darstellung nach Meinung des Autors ist, oder auch, welche Publikation er als Einführung in das Liedschaffen empfiehlt. Da der Preis dieses informativen Büchleins im überschaubaren Rahmen liegt, kann Lesern, die einen ersten Überblick über die wichtigsten Stationen in Mahlers Leben und Schaffen gewinnen wollen, die Anschaffung jedoch „privat“ zugemutet werden.
Eva Tiemann
Zuerst erschienen in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 32 (2011), S. 63
