Handbuch der Musikinstrumentenkunde

Handbuch der Musikinstrumentenkunde. Begründet durch Erich Valentin. – völlig neu erarb. Ausg. – Kassel: Gustav Bosse, 2004 . – 417 S. : über 380 Abb.
ISBN 3-7649-2003-3 : € 36,95 (geb.)

Seit 1954, nunmehr 50 Jahren, ist das von Erich Valentin begründete und bis zur 7. Auflage 1980 weitgehend allein verfasste „Handbuch der Musikinstrumentenkunde“ ein unverzichtbares Nachschlagewerk zu Themen wie Bauweise, Geschichte, Stimmung und Spielweise von Instrumenten.
Die 8., bislang letzte Auflage (1983) wurde von Franz A. Stein und Christine Weiss herausgegeben, einzelne Kapitel verschiedenen Experten anvertraut. Sie wurde für die vorliegende ungezählte Neuausgabe vollkommen überarbeitet und durch zahlreiche, meist farbige Abbildungen ergänzt. Kapitel zur elektronischen Musik und zur Weltmusik sind hinzugekommen.
Das Buch enthält zwölf systematische Kapitel, die meist einer bestimmten Instrumentengruppe oder einem bestimmten Instrument vorbehalten sind. Die Grundanlage der 1. Auflage wurde beibehalten. Auch hier zeigt sich wieder, dass eine strikte Trennung nicht beibehalten werden kann: Die Instrumente werden einerseits- nach Spielart (Blas-, Streich-, Zupf-, Schlag- und Tasteninstrumente), andererseits nach der Methode Hornbostel- Sachs (Art des schwingenden Körpers) (Elektrophone, Idiophone, Membranophone, Chordophone, Aerophone) klassifiziert.
Es gibt folgende Kapitel: 1. Akustik (Berthold Kloss) bietet eine allgemeine Einführung in die Thematik. – 2. Streichinstrumente (Annette Otterstedt) – 3. Zupfinstrumente (Monika Burzik) – 4. Akustische Klavierinstrumente (Christoph Heimbucher) – 5. Blasinstrumente (Erich Tremmel) – gemeint sind Holzblasinstrumente – 6. Blechblasinstrumente (Christian Ahrens); – 7. Orgel (Alfred Reichling) 8. – Harmonium (Christian Ahrens) – 9. Harmonikainstrumente (Maria Dunkel) – 10. Schlaginstrumente (Birgit Heise) – 11. Elektroakustische Klangerzeugung und ihre Instrumente (Martin Supper) – mit einem eigenen Glossar (S. 339–346), hier finden wir zwar das Trautonium, das Subharchord jedoch nicht! Gut, dass wir ihm in diesem Heft einen eigenen Beitrag gewidmet haben! – 12. Musikinstrumente in außereuropäischen Kulturen (Gisa Jähnichen) – Warum es dort nun noch mal „eigentliche“ Blasinstrumente gibt (S. 387ff), ist merkwürdig.
Die Instrumentennamen sind im Text fett gedruckt, was eine rasche Orientierung ermöglicht. Zahlreiche Schwarzweiß- und Farbabbildungenveranschaulichen das im Text Gesagte. Weiterführende Literaturangaben sind entweder in den jeweiligen Text integriert oder befinden sich am Ende eines Kapitels. Anderssprachige Bezeichnungen der Instrumente sind leider nur spärlich angegeben. Die meisten Autorennamen sind der Rez. zwar geläufig, für ein paar biographische biographische Angaben wäre aber noch Platz gewesen.
Ein Namens- und Sachregister, in dem Personennamen (unverständlicherweise nur Nachnamen) kursiv gesetzt sind, beschließt den Band. Überflüssig zu erwähnen, dass das Handbuch wegen des aktualisierten Forschungsstandes und der Erweiterungen in jede Bibliothek gehört!

Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 26 (2005), S. 229f.

 

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