Puertas, David und Bernat: Musik-Sudoku: das Original „Sidoku“; 60 „klingende“ Rätsel für Einsteiger und Fortgeschrittene / Aus dem Span. übers. von Esther Dubielzig. – Mainz: Schott, 2006. – 109 S.
ISBN 3-7957-0572-X : € 5,95 (kart.)
Eins vorab: Die Regeln für Sudokus entnehmen Sie bitte der Tagespresse.
Es heißt ja, eine musikalische Begabung ginge oft einher mit einer mathematischen. Am vorliegenden Bändchen lernt man zuerst, daß Sudokus gar nichts mit Mathematik zu tun haben. Autoren sind ein katalanisches Brüderpaar. Einer Informatiker und Spieleprogrammierer, der andere Journalist und Musiker. Sie verwenden statt Zahlen einfach musikalische Zeichen und Symbole. Das geht genauso gut, aber schon haben die Gebilde einen anderen Namen: Sidokus. Des Katalanischen oder Spanischen nicht mächtig, erschließt sich mir keine Herleitung des Namens.
Im Hauptteil des Büchleins werden diese Sidokus aus den international gebräuchlichen Tonsymbolen DO-RE-MI etc., aber auch gedoppelt mit der deutschen C-Tonleiter, kombiniert. Der Zeichen sind also sieben, womit man doch wieder bei der Mathematik wäre: Das Gesamtfeld mit 7 × 7 Zeichen ist entsprechend ein Quadrat, aber dessen Unterteilung in 7 Felder mit je 7 Zeichen kann nur unregelmäßig sein und erfordert zum Lösen eine höhere Aufmerksamkeit als bei den üblichen 9er-Sudokus. Es gibt vier Schwierigkeitsgrade und als besondere Spezialität noch 12er-Sidokus mit den Halbtönen zusätzlich. Zu jedem Sidoku wird eine mehr oder weniger bekannte Melodie genannt, deren Anfang über einige markierte Felder im Sidoku in „Noten“ gesetzt ist. Ähnlich einem Lösungswort in einem Kreuzworträtsel. Als Hilfestellung gedacht, dürfte diese Methode eher ein Ansatz sein mit Sidokus zu „komponieren“.
Für Kinder gibt es auch sehr leichte 4er-Sidokus nur mit Symbolen wie Pausenzeichen, Notenschlüsseln u.ä. Spätestens diese Rätsel lassen sich leicht für den Eigenbedarf umwandeln. Die im Vorwort versprochenen 4er-Sidokus, deren 4. Symbol selbst ausgesucht werden darf / muß, habe ich nicht gefunden.
Für reine Rätselfans sind die abgedruckten Sidokus keine große Herausforderung, und das Buch ist schnell durchgearbeitet. Am Ende werden auch die Auflösungen abgedruckt. Aber für Musiklehrende und -lernende lohnt dieses Büchlein in jedem Fall. Für diese könnte es Grundlage für Abwandlungen und Spielereien sein oder Beispiel, sich selbst etwas Entsprechendes auszudenken. Für jene hat es den Nutzen, sich musikalische Zeichen über einen populären Umweg einzuprägen und geläufig zu machen.
Einen ersten Eindruck vermittelt auch die Seite: www.sidokus.com.
Sebastian Kaindl
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 407 f.