Von Komponistinnen konnten sich bis jetzt im Konzertrepertoire erst ein paar Kammermusikwerke etablieren. Grössere Formen erscheinen äusserst selten auf den Konzertprogrammen. Das ForumMusikDiversität hat bei den Verlagen nachgefragt und eine Liste mit miet- oder kaufbaren Noten zusammengestellt.
Pro Konzertsaison finden sich auf den Programmen der Schweizer Sinfonieorchester höchstens ein bis zwei Werke von Komponistinnen. Darauf angesprochen meinen DirigentInnen und IntendantInnen, die Aufführung solcher Werke sei mit zu grossen finanziellen Risiken verbunden und zudem seien Orchesternoten von Komponistinnen schwer zu finden. Das letztgenannte Argument möchte die Liste entkräften. Sie verzeichnet Orchesterwerke von Komponistinnen, die in Musikverlagen zu mieten oder zu kaufen sind. Für jedes Werk ist die Besetzung angegeben. Am Ende des Dokuments befindet sich die Adressliste der Bezugsquellen.
Die Liste basiert auf einer ersten Veröffentlichung von 2006, die nun durch Barbara Dietlinger, Studentin der Musikwissenschaft in München und ehemalige Praktikantin im ForumMusikDiversität, aktualisiert und ergänzt wurde. Dass die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt versteht sich von selbst.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf Schweizer Komponistinnen, die mit CH gekennzeichnet sind.
Die Liste deckt Werke für sämtliche Orchesterbesetzungen und Gattungen ab, vom Stück für Streicher zum Ballett für grosses Orchester über die klassische Sinfonie. Die älteste vertretene Komponistin ist Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), mit ihrem Concerto in G für Cembalo und Streichorchester, die jüngste die Schweizerin Isabel Wullschleger (1985) mit Orage d’oiseaux. Auffallend gut vertreten sind Komponistinnen aus Osteuropa mit den Veröffentlichungen des Verlags PWM in Krakau. Dabei erscheinen auch Werke von hier gänzlich unbekannten Komponistinnen wie Anna Maria Klechniowska (1888-1973) oder Grażyna Krzanowska (1952).
ForumMusikDiversität, Mitt. vom 05.09.2012