Marburg: Unbekanntes Werk von Johann Christoph Friedrich Bach entdeckt

Im Zuge der Arbeiten für das RISM entdeckte die Musikwissenschaftlerin Dr. Daniela Wissemann-Garbe im Hessischen Musikarchiv, das im Musikwissenschaft-lichen Institut der Philipps-Universität Marburg untergebracht ist, die Abschrift einer bislang völlig unbekannten Gelegenheitskomposition von Johann Christoph Friedrich Bach (1732–1795). Der in Bückeburg als Hofkapellmeister tätige zweitjüngste Sohn Johann Sebastian Bachs hat seiner künftigen Landesherrin und späteren „Clavierschülerin“ Juliane von Hessen-Philippsthal (1761–1799) einen siebenstrophigen „Rundgesang“ für Sopran und Cembalo gewidmet, in dem sie zur Hochzeit als „holde Landesmutter“ begrüßt und beglückwünscht wird.
Der Fund, der einen kleinen Eindruck vom höfischen Leben und der Beziehung zum Volk vermittelt, zeigt, dass auch von bekannten Komponisten noch immer unbekannte Werke in den Archiven und Bibliotheken schlummern und unterstreicht die Wichtigkeit der von RISM betriebenen systematischen Aufarbeitung der musikalischen Quellen gerade auch in kleineren, bislang unerschlossenen Sammlungen.
Das Internationale Quellenlexikon der Musik RISM (Répertoire International des Sources Musicales) ist ein weltweites Projekt zur systematischen wissenschaftlichen Katalogisierung historischer Musikaliensammlungen, insbesondere von Musikhandschriften. Die deutsche Arbeitsgruppe mit Arbeitsstellen in München und Dresden wird im Rahmen des Akademien-Programms von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, finanziert.
Internet: http://www.rism.info
Quellenrecherchen: http://opac.rism.info

Pressemitteilung, 20.02.2012/jl

 

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