Heinz Janisch u. Birgit Antoni: Eine kleine Nachtmusik. Wolfgang Amadeus Mozart träumt Musik [Katharina Jerusalem]

Janisch, Heinz und Birgit Antoni: Eine kleine Nachtmusik. Wolfgang Amadeus Mozart träumt Musik. – Berlin: Annette Betz, 2017. – 20 ungez. S.: farb. Abb., 1 Audio-CD (Mein erstes Musikbilderbuch)
ISBN 978-3-219-11745-5 : € 16,95 (geb.)

„Was für eine Nacht!” – Das Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart ist wie jedes Kind natürlich auch hin und wieder müde. Über seinen Kompositionen brütend schläft er ein und fällt in einen tiefen, traumreichen Schlaf. Er träumt von seiner Kindheit, der Musik, die im ganzen Haus zu hören ist, seiner Geige spielenden Schwester Nannerl, seinem manchmal strengen Vater, aber auch vom Versteck spielen mit seinem Hund und dem übrigen Schabernack, den jedes Kind so treibt. Auch die langen Konzertreisen, das Vorspielen am kaiserlichen Hof und die prunkvollen Feste, auf denen er eingeladen ist, finden in seinem Traum natürlich Platz. Als er aus seinem Schlaf schreckt, fällt ihm eine neue Komposition vor ihm auf. Seine Feder muss selbstständig weiter geschrieben haben, während er geschlafen hat. Begeistert gibt Mozart dem neuen Werk den Titel Eine kleine Nachtmusik.
Wie nebenbei schildert Heinz Janisch knapp Einzelheiten aus Mozarts Leben und lässt den Leser zusammen mit dem kleinen Wolfgang Amadeus in eine Art Traumreise gleiten. Die Geschichte ist voll von Magie und Spannung und trotzdem bietet sie eine Menge Fakten über Mozarts Werk und Leben und eignet sich so hervorragend für den ersten Kontakt mit klassischer Musik. Verpackt in eine einfache Handlung erzählt Janisch nicht nur von den schönen Seiten des Lebens eines Wunderkindes, sondern auch von den Anstrengungen, die diese mit sich ziehen, und lässt seine Geschichte somit nicht zu illusorisch wirken.
Bunte Illustrationen von Birgit Antoni zieren jede einzelne Seite, bieten Raum für Fantasien und unterstreichen Janischs kurzen Text auf liebevolle und kindgerechte Weise. So wird jedes Kind zwischen drei und fünf Jahren nicht nur durch Sprache, sondern auch durch Bilder in eine andere Zeit getragen und kann komplett in das bunte Treiben in einem kaiserlichen Schloss oder dem musikalischen Haus der Familie Mozart eintauchen. Wie Mozart aus seinem Traum aufschreckt, so wacht auch der Leser mit ihm zusammen aus seiner Traumreise auf und hat nun die Entstehung der kleinen Nachtmusik auf spielerische, wenn vielleicht nicht unbedingt wahrheitsgemäße, Weise kennengelernt. Garantiert wird so auch das Interesse für weitere Kompositionen Mozarts geweckt.
Ein Kind, das wie Mozart schon zu müde ist, um Bilder anzuschauen, oder aber Eltern, die zu müde zum Vorlesen sind, können sich die Geschichte allerdings auch einfach auf der beiliegenden CD anhören. Heinz Janisch liest darauf seinen eigenen Text und wird durch das Schwedische Kammerorchester Örebro, unter der Leitung von Petter Sundkvist, begleitet. Ebenfalls enthält die CD alle vier Sätze der kleinen Nachtmusik. So kann man nicht nur der Geschichte Janischs lauschen, sondern auch direkt selber die Melodien, von denen Mozart und die ganze Welt so begeistert sind, anhören und sich noch tiefer in die Welt des Wunderkindes hinein träumen.

Katharina Jerusalem
Köln, 22.05.2018

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