Die weltweit gefeierte Mezzo-Sopranistin Regina Resnik starb am Freitag, dem 9. August 2013 in New York.
Am 30. August 1922 als Kind russisch-jüdischer Einwanderer in der New Yorker Bronx geboren, studierte sie zunächst am Hunter-College ihrer Heimatstadt Musik und Gesang. Bereits zehn Monate nach Abschluss ihres Studiums trat sie unter so bedeutenden Dirigenten wie Fritz Busch und Erich Kleiber auf. 1944 nahm die Metropolitan Opera sie unter Vertrag, dort erarbeitete sie sich schnell ein umfangreiches Repertoire an Sopran-Partien wie Fidelio, Donna Anna, Leonora, Madame Butterfly. 1953 verpflichtete Clemens Krauss sie als Sieglinde und 3. Norn nach Bayreuth. Er war der Erste, der die Entwicklung ihrer Stimme in Richtung Mezzo-Sopran erkannte. 1955 vollzog sie den Wechsel in dieses Fach, debütierte als Marina in Boris Godunow erneut an ihrem Stammhaus Metropolitan Opera. In den folgenden Jahren trat sie immer häufiger in Europa auf, London und Wien sahen sie regelmäßig in ihren Glanzrollen Carmen, Klytämnestra, Amneris, Fricka. Ihre Carmen 1962 in Wien unter Herbert von Karajan brachte ihr 15 Minuten stehende Ovationen nach der Habanera, ein bis heute ungebrochener Hausrekord. 1958 kreiert sie die Rolle der Baronin in Samuel Barbers Vanessa in New York. Bis in die 1980er-Jahre setzte sie ihre Karriere international fort, ab 1971 führte sie an verschiedenen Opernhäusern Regie, trat auch mehrfach in Musicals am Broadway auf. Später unterrichtete sie, gab Meisterklassen in New York, Paris, am Salzburger Mozarteum. Ab 1983 produzierte sie Dokumentationen und Musikprogramme über jüdische Themen.
Unzählige Schallplatten haben ihre Stimme bewahrt, einen Mezzo von großem Farbenreichtum, Ausdrucksvermögen, und vor Allem: Schönheit.
Peter Sommeregger
Berlin, 10. August 2013