Josef Suk. Werkverzeichnis und Briefe

Josef Suk tematický katalog skladeb. Thematic Catalogue of the Works [Thematischer Katalog der Werke Josef Suks – JSkat] / Bearb. von Zdeněk Nouza und Miroslav Nový; ins Englische übers. von David R. Beveridge. – Prag: Editio Bärenreiter Praha, 2005.- LVII, 487 S. : 18 S. Abb. Notenbeisp.
ISBN 80-86385-30-2 : € 95,00 / CHF 180,50 (geb.)
[Josef Suk] Dopisy o životě hudebním i lidském. [Briefe zu seinem Leben und seiner Musik] / hrsg. von Jana Vojteskova. – Prag: Editio Bärenreiter Praha, 2005. – 568 S.
ISBN 80-86385-31-0 : € 45,00

Die Erstellung thematischer Kataloge der Werke von Komponisten gehört zu den primären Aufgaben der Musikwissenschaft, gleichzeitig sind es jedoch auch die kompliziertesten Editionstätigkeiten. Nach langem Warten wurde die Lücke, die bei den wichtigsten Persönlichkeiten der tschechischen Kultur entstanden ist, durch die tschechische Musikologie geschlossen. Dank der liebenswürdigen Unterstützung des Geigers Josef Suk, Enkel des Komponisten, und dank eines Zuschusses des Kultusministeriums der Tschechischen Republik erschien rechtzeitig zum 70. Todestag des Komponisten (1874–1935) die vorliegende Edition. Mit der Publikation des Josef Suk-Katalogs erhalten die Forscher und Interpreten ein sorgfältig vorbereitetes Verzeichnis aller zur Zeit bekannten Quellen seiner Werke. Beide Autoren, die sich an der Ausarbeitung des Katalogs beteiligten, gehören ohne Zweifel zu den grössten Experten der Suk-Werke und dabei zu den Gelehrten, die keine, auch wenn scheinbar unwesentliche Quelle, ausgelassen haben. So gelang es ihnen, ein Meisterstück zu schaffen, das mit allen Werken Suks, von den ersten Skizzen und Entwürfen über Autographe, Druckvorlagen bis zu deren Edition, bekannt macht.
Der thematische Katalog beginnt mit einer knappen, aber erschöpfenden Biographie über Josef Suk; dieser wird nicht nur als Komponist, sondern auch als ausübender Künstler vorgestellt. Das Verzeichnis bietet mit seinen Informationen über die gegenwärtigen Aufbewahrungsorte und auch über die früheren Verzeichnisse der Werke Suks einen guten Ausgangspunkt für weitere Forschungen. Der eigentliche Katalog ist in acht Abschitte aufgeteilt. Der erste, der der grösste ist, bildet ein Verzeichnis der Werke seit dem Jahre 1888 in chronologischer Reihenfolge. Weitere Abschnitte sind nicht mehr so umfangreich. Sie beinhalten die Kompositionen aus der Kindheit, Gelegenheitswerke, Torsi, verschollene oder unrealisierte Vertonungen, Dubiosa, Bearbeitungen von anderen Komponisten, und der letzte Abschnitt ist den Revisionen der Werke seines Schwiegervaters Antonin Dvořák gewidmet. Es folgen sehr gut ausgearbeitete Register nach verschiedenen Gesichtspunkten (chronologisch, Opusnummern, Genre, Titel, Personen) und eine Liste der heutzutage bekannten Autographen. Der Katalog ist redaktionell gut ausgearbeitet und hat eine schöne graphische Gestaltung. Zu den Vorteilen gehört die bilinguale Edition (tschechisch-englisch), die ihm das Tor zur ganzen Welt öffnet. Das Sigel für Verweisung zum Katalog ist JSkat, und wir wünschen den Autoren, dass das Sigel sich möglichst schnell in den musikwissenschaftlichen Kreisen verbreitet.
Die gleichzeitig erschienene Ausgabe der Briefe Josef Suks ist leider ohne Übersetzung oder Inhaltsangabe ediert worden, so daß die Fülle ihrer Informationen über Suks Leben und seine Musik nur dem zugute kommt, der die tschechische Sprache beherrscht.

Zuzana Petrášková
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 270f.

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