Musik – Frauen – Gender: Bücherverzeichnis 1780-2004

BücherverzeichnisMusik – Frauen – Gender: Bücherverzeichnis 1780 – 2004 / Hrsg. von Marion Ge­rards u. Freia Hoffmann. – Oldenburg: BIS-Verlag, 2006. – 667 S. (Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts ; 4)
ISBN 3-8142-0966-4 : € 25,00 (kt.)

Auf stattlichen 667 Seiten weist das Bücherverzeichnis über 4.400 Buchtitel zur mu­sikwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung nach, die seit den Anfängen um 1800 bis einschließlich 2004 erschienen sind. Dabei wurde das Spektrum der an­geführten Literatur gegenüber dem ersten Bücherverzeichnis Frau und Musik 1800 – 1993 (hrsg. von Freia Hoffmann und Franziska Eber, erschienen 1995) erweitert: Es enthält neben „wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch belletristische Darstellungen, Erin­nerungs- und sogenannte Fan-Literatur. Sowohl Dissertationen als auch Magister- und Examensarbeiten sind – soweit ermittelbar – erfasst, und die Beschränkung auf deutsch-, englisch- oder französischsprachige Veröffentlichungen wurde aufgehoben“ (S. 3).
Besonderes Augenmerk muss bei einem gedruckten Bücherverzeichnis auf die übersichtliche Systematisierung des Materials gelegt werden. Dabei ist es den Her­ausgeberinnen Freia Hoffmann und Marion Gerards gelungen, ihre Untergliederung praktisch und mit der nötigen Erschließungstiefe vorzunehmen. Übersichtlich sind die vier Hauptkapitel des Buches. Hier finden sich 1. Nachschlagewerke, 2. Einfüh­rende Literatur, 3. Personenbezogene Darstellungen (die größte Gruppe mit 75% der Titel) und 4. Spezielle Literatur. So umfangreich die dritte Gruppe ist, so interessant ist sicher das Kapitel über die Spezielle Literatur, das auch Untergliederungen zu Be­reichen wie Musikästhetik, Musikpädagogik und Musikalische Sozialisation, Musik­psychologie und Musiksoziologie, Musikethnologie uvm. enthält und damit Literatur aus Nachbardisziplinen anbietet, die für die Frauen- und Geschlechterforschung un­verzichtbar sind. Umfangreiche Register erschließen die Einträge.
Das Erstellen eines Bücherverzeichnisses zum Thema Frauen- und Geschlechter­forschung ist ein besonders dankenswertes Unternehmen, denn in Online-Biblio­thekskatalogen ist die Erschließungstiefe für Literatur dieses Sachgebietes in der Regel nicht ausreichend. Dennoch bleibt es ein Desiderat, dass unselbständiges Schrifttum nicht erfasst ist – allenfalls ausnahmsweise durch Bücher wie die Reihe „Annähe­rungen […] an sieben Komponistinnen“ des Furore-Verlags Kassel, die bei der jewei­ligen Komponistin dann wenigstens den Titel des Buches angeben. Recherchen nach unselbständiger Literatur können z.B. mit der Aufsatz-Datenbank des Sophie Drin­ker Instituts mit ca. 5.000 Nachweisen (Stand: Dezember 2005) erfolgen (http://www.bismas.de/cgi-bin/sdi.pl).
In der Schriftenreihe des Sophie Drinker Institutes sind im selben Verlag bislang bereits erschienen: Dorothea Schneck, „Très douée, bonne musicienne“ (2005), Loui­se Farrenc und die Klassik-Rezeption in Frankreich, hrsg. von Rebecca Grotjahn und Christin Heitmann (2006) sowie In der Ferne: ein leuchtender Körper. Betrachtungen über Werke von Karol Szymanowski, Hans Werner Henze und Myriam Marbe von Tho­mas Beimel (2006).

Martina Rebmann
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 372f.

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