Zwischen Himmel und Erde – Mozarts geistliche Musik

Zwischen Himmel und Erde – Mozarts geistliche Musik. / Hrsg. von Peter Keller und Armin Kircher – Katalog zur 31. Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg 8. April – 5. November 2006. – Regensburg: Schnell & Steiner, und Stuttgart: Carus, 2006. – 255 S. : Ill., Notenbeisp.; Audio-CD
ISBN 3-7954-1869-0 u. 3-89948-074-0 : € 39, 90

Mit Mozarts Musik ist jeder mehr oder weniger intensiv in Berührung gekommen, bei Mozarts geistlicher Musik ist dieser Kreis vermutlich kleiner. Aber anlässlich seines 250. Geburtstages hat die Erzdiözese Salzburg weder Kosten noch Mühen gescheut und ihrem berühmten Angestellten unter dem Titel „Zwischen Himmel und Erde – Mozarts geistliche Musik“ eine instruktive Ausstellung ausgerichtet. Dazu gehört auch ein Katalog, der die Fülle der Ausstellungsgegenstände in einen sinnvollen Zusammenhang bringt. Die Herausgeber, der Kunsthistoriker Dr. Peter Keller und der Leiter des Referates Kirchenmusik in der Erzdiözese Salzburg, Armin Kircher, geben dem Leser nebenden sorgfältigen Reproduktionen der Exponate nicht nur die unmittelbaren Erklärungen an die Hand, sondern sorgen durch die Auswahl der begleitenden Aufsätze, Essays und Interviews dafür, dass Portraits und Notenblätter, Briefe und liturgisch relevante Gegenstände sowie Instrumente in diesem musikalischen Universum nicht durcheinander geraten. So reicht das Spektrum der 11 Aufsätze von einer ausführlichen Beschreibung von „Mozarts Kirchenmusik“ (Manfred Hermann Schmid) über Einblicke in die damals übliche liturgische Praxis (Patrick Bircher), die detailliert Mozarts religiöse Sozialisation schildert, bis hin zur Rezeptionsgeschichte von Mozarts geistlicher Musik in Salzburg (Carena Sangl). Ulrich Leisinger unterzieht die „Fragmente im Werk Mozarts“ einer genauen Betrachtung, und „Mozarts Religionsvorstellung“ wird einschließlich seiner Auseinandersetzung mit der freimaurerischen Tradition detailliert beschrieben. Auch das Für und Wider um ein jüngst entdecktes Mozartportrait, das drei kürzere Aufsätze einnimmt, fehlt nicht. In den kurzen Essays u. a. von Nikolaus Harnoncourt, Peter Planyavsky oder Papst Benedikt XVI. werden sehr persönliche Einblick ein die Auseinandersetzung mit Mozarts Werk gewährt. Die beigelegte Audio-CD lässt die durchgeblätterte Ausstellung Klang gewinnen, Mozarts Lebensweg, wie er sich in Briefen widerspiegelt, wird mit der Entwicklung seiner geistlichen Musik verschränkt, eingerahmt vom Geläut des Salzburger Domes. Dieser Katalog ist eine Fundgrube für alle, die sich mit Mozarts Kirchenmusik beschäftigen wollen oder müssen.

Marianne Noeske
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006), S. 280f.

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