Das neue Rowohlt Rock-Lexikon 2.0. Das legendäre Lexikon zu mehr als 50 Jahren Rockgeschichte (DVD-ROM) [Stefan Domes]

Das neue Rowohlt Rock-Lexikon 2.0. Das legendäre Lexikon zu mehr als 50 Jahren Rockgeschichte / Siegfried Schmidt Joos … – München: United Soft Media, 2012. – 2 DVD-ROM + Installationsanleitung
ISBN 978-3-8032-1827-8 : € 19,90

Dieses Rocklexikon ist der Wunschtraum eines jeden Rockfans, der sich schon einmal an die Aufarbeitung der Geschichte seiner Idole gemacht hat. Trotzdem fragt man sich, ob eine DVD-Ausgabe in Zeiten des Web 2.0 noch zeitgemäß ist. Ist sie, denn es „spielt“ sich mit ihr komfortabler und man IST im Web 2.0, wie der Titel schon sagt. Die 2011 aktualisierte und erweiterte DVD-ROM-Ausgabe hat gegenüber der zweibändigen Buchvorlage aus dem Jahr 2008 multimediale Vorteile, auf die man einfach nicht mehr verzichten möchte. Außerdem reizt der unschlagbar gute Preis zum bevorzugten Griff nach der elektronischen Ressource. Die im Vergleich zur Vorgängerausgabe aus dem Jahr 2010 um durchschnittlich zehn Prozent vergrößerte Datenbank enthält Fakten zu 60.000 Interpreten (2010: 55.000) mit 1.400 ausführlichen Künstlerbiografien, 165.000 Tonträgern (2010: 150.000), 2,5 Millionen Trackangaben (2010: 2,1 Millionen) und 146.000 Coverabbildungen (2010: 130.000). Mehr als 100.000 Musikbeispiele sind abrufbar. Dazu kommen 1,9 Millionen (2010: 1,5 Millionen) weitere Tracks online über „musicline.de“.
Bei der Installation, die etwas Geduld und Zeit erfordert, hat man die Wahl zwischen einer Minimal-, einer Standard- und einer Komplettversion. Mit der Komplettversion wird die Datenbank auf den Rechner übertragen und der Zugriff auf die DVD ist nicht mehr notwendig, während die niedrigeren Versionen das Einlegen jeweils der DVD 1 oder DVD 2 erfordern.
Das Nachschlagewerk besteht aus zwei einladend und übersichtlich gestalteten Bereichen: Dem Lexikon, das die Bands und Solisten beschreibt und dem Musikkatalog, der eine Fülle an Musikbeispielen für verschiedene Anwendungen bereithält. Im Lexikon gelangt man durch drei Fenster in die Arbeitsbereiche. Links gibt es eine Interpreten-Liste mit Suchfenster als springende Direkteingabe, die hilfreich bei unklarer Schreibweise ist. In der Mitte öffnet sich die ausführliche biografische Beschreibung mit Diskografie, Querverweisen, Kopier- und Druckfunktion, Lesezeichen sowie Volltextsuche, die rechts durch die Musikbeispiele mit Coverabbildungen ergänzt wird.
Der Musikkatalog listet alle lieferbaren Tonträger der Firma Phononet mit deren Daten auf. Auf Grund von Bestimmungen der Musikindustrie sind die Musikbeispiele auf eine Spieldauer von je 30 Sekunden begrenzt, womit sich die Zielgruppe der nach Unterhaltung Suchenden in Grenzen hält. Im linken Teil kann man in einem Fenster nach Interpreten, Alben und Tracks mit den Variationsmöglichkeiten Genre und Biografie sowie im darunter liegenden nach den zugehörigen Alben gefiltert nach Tonträgerart oder Genre recherchieren. Auf der rechten Katalogseite erscheint das jeweils ausgewählte Album mit Cover in einem großen Fenster, das auch eine Titelliste mit Spielzeiten enthält, die einen direkten Zugriff auf die Musikbeispiele, andere Tonträger mit gleichnamigem Titel und Namen von Interpreten erlaubt. Analog zum Lexikon gibt es auch hier alle Editierfunktionen und eine Verknüpfung zu einer Biographie, falls diese im Lexikon enthalten ist.
Direktverbindungen zum Audioplayer mit der Playlist und einem Link zum Musikportal „musicline.de“, der kreativ einsetzbaren Jukebox mit Ordnungsmöglichkeiten nach Interpret, Titel, gängigen Popmusik-Stilen (Genres) und Popularität (Geschmackssache!) und zu Youtube lassen die Zeit ohne lange Warterei wie im Fluge vergehen. Die Jukebox bietet den Zugriff auf 40.000 Titel der Datenbank offline und die Playlist enthält verschiedene nützliche Speicherfunktionen. Alle Bereiche werden mit Hilfe-Schaltflächen unterstützt.
Ein Lexikon dieser Kategorie kann nie vollständig sein, auch wenn die letzte Aktualisierung im November 2011 sehr zeitnah erfolgte. Zur Erfassung der unüberschaubar großen Rockmusik-Szene wird wohl kein redaktionell betreutes Medium allein dienen können und Spezialisten finden immer etwas, was fehlt. Wer aber an konzentriertem Arbeiten interessiert ist, lernt die Schnelligkeit und die verringerte Gefahr der Ablenkung, die bei Webrecherchen oft auftritt, bald schätzen. Auch die Hotline hat sofort funktioniert und die telefonische Auskunft war hilfreich. Auf die Folgeausgabe darf man gespannt sein.

Voraussetzungen: PC Athlon/Pentium 1 GHz, Arbeitsspeicher: 512 MB; Festplatten-speicher: 340 MB, Betriebssystem: Windows XP/Vista/Windows7; Grafikkarte 16 Bit (High Color); Soundkarte 16 Bit; DVD-ROM-Laufwerk 2-fach

Stefan Domes
Dresden, 05.01.2012

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