Daniel Schneider: Rappen, was das Zeug hält. Übungen und Projekte für Schule und Jugendarbeit [Cortina Wuthe]

Schneider, Daniel: Rappen, was das Zeug hält. Übungen und Projekte für Schule und Jugendarbeit. – Mülheim a. d. Ruhr: Verl. an der Ruhr, 2011. – 150 S.: Ill.
ISBN 978-3-8346-0755-3 : € 18,90 (kart.)

Nachdem der Hip-Hop um den Jahrtausendwechsel eine Flaute
überlebte, ist die Begeisterung und Identifizierung Jugendlicher
mit Hip-Hop und Rap wieder größer denn je.
Der Rapper, Sänger und Produzent Daniel Schneider gibt in diesem Buch seine langjährigen Erfahrungen weiter, die er bei der Durchführung von Rap-Workshops mit Jugendlichen gesammelt hat.
Auf den ersten 40 Seiten des Buches führt er gut verständlich in die Geschichte des amerikanischen und deutschen Hip-Hop ein. Es werden Begriffe wie Battle-Rap, DJing, Beatboxing, Skillz oder Flow erklärt. Schneider stellt sich moderat allen gesellschaftlichen Vorurteilen und Ergebnissen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Er thematisiert und beantwortet nachvollziehbar Fragen wie: „Führt Hip-Hop zu mehr Gewalt unter Jugendlichen?“ oder „Was tun, wenn ein Jugendlicher viel Gangsta-Rap hört?“ Dieser erste Teil ist als Einstieg für Jeden geeignet, der sich grundlegend über Hip-Hop informieren möchte. Für Unterrichtspräsentationen bietet sich das Buch dank seiner Abbildungen, Gliederung und Typografie gut an.
Das eigentliche Anliegen der Veröffentlichung ist jedoch die Vermittlung des Hip-Hop an Jugendliche in Schulen und Jugendzentren. Schnell wird klar: Rappen will geübt sein. Der Autor nimmt den lesenden Workshop-Leiter respektvoll per „Sie“ an die Hand und erklärt schrittweise, wie ein eigener Rap entsteht. Er geht dabei praxisnah, didaktisch und altersgerecht vor. Der Rap lernt sich mit diesem Buch nicht von alleine. Der Workshop-Leiter muss entweder selbst eine Affinität zum Hip-Hop haben oder kommt um das eigene Üben nicht herum.
Im dritten Teil werden praktische Möglichkeiten des Hip-Hop-Theaters beginnend mit dem Improvisationsspiel bis zur Aufführung vorgestellt. Das Skript eines Theaterstückes bildet den Abschluss dieses Teiles.
Der Autor gliedert jede Workshop-Einheit in Dauer und Ziel, Vorbereitung, Durchführung, Aufgaben an die Gruppe und Erfahrungen aus der Praxis. Viele Einheiten werden durch praktische Übungen und Beispieltexte wie Reime oder Zungenbrecher ergänzt, denn eine gute Aussprache ist Voraussetzung für das Rappen. Das Buch endet mit einem Glossar, Links und Literaturhinweisen.
In der 2. Auflage sollte der Fehler im Impressum zur Alterseinstufung korrigiert werden. Buchbinderisch fiel das Buch bereits nach dem ersten Lesen auseinander.
Insgesamt ist Rappen, was das Zeug hält mehr als eine gründliche und seriöse Einführung in den Hip-Hop. Auch außerhalb der Workshop-Tätigkeit bietet es Anregungen für den Deutsch- und Musikunterricht. Die Botschaft des Autors überzeugt: Hip-Hop bietet mehr Chancen als Gefahren und ist für Jugendliche ein wichtiges Sprachrohr.
Für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren und deren Pädagogen

Cortina Wuthe
Berlin, 07.11.2011

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