Friedel Keim: Das große Buch der Trompete

Keim, Friedel: Das große Buch der Trompete: Instrument, Geschichte, Trompeterlexikon. – Mainz [u.a]: Schott, 2005. – 860 S.: Ill.
ISBN 3-7957-0530-4 : € 42,95 (geb.)

Die Rezensentin erinnert sich, daß ihr eines Tages von einem ihr bis dato unbekannten Herrn Friedel Keim ein Brief auf den Tisch flatterte, in dem dieser sich nach Kontaktadressen von ehemals bei ihrem Arbeitgeber beschäftigten Trompetern erkundigte.
Was aus dieser Anfrage und ihrer Antwort wurde, liegt ihr seit einiger Zeit zur Rezension vor. 1999 hatte Keim ein Trompeter-Taschenbuch veröffentlicht, das schnell zu großem Erfolg gelangte. Das Taschenbuch wurde zu einem 1.745 g schweren Band erweitert, der sich schlecht beschreiben lässt. Was ist es eigentlich? Der systematische Einstieg in das Buch ist schwierig. Es ist kein Lexikon, es ist keine Instrumentenkunde, es ist keine Geschichte der Trompete – nein, es ist eigentlich all das zusammen, es sind mehrere Bücher, die in einem Buch zusammengefaßt sind: z.B. über Spieltechnik, Trompeter der Unterhaltungsmusik, Historische Trompeter, Jazz-Trompeter und Instrumentenkunde. Die Vertreter der einzelnen Genres stehen jeweils in gesonderten Kapiteln, was vielleicht einen Sinn macht, der sich dem Leser aber nicht sofort erschließt – ja, der erste Zugang ist nicht einfach.
Der echte Wert entsteht durch die Nutzung des fast 40seitigen Personenregisters und des kürzeren Sachwortregisters am Schluß. Sie ermöglichen, dass man fast alles findet, was irgendetwas mit dem Thema Trompete zu tun hat. Akribisch hat Keim tausende von Trompetern zusammengetragen, nicht nur die großen Namen, sondern auch Satzspieler, die man sonst nie findet, selbst deren Lebensdaten hat er in den meisten Fällen ermittelt. So kann es passieren, dass man auf Bekannte stößt, die man nie in einem Lexikon vermutet hätte. Es gibt ausführliche Portraits und knappe Biographien. Daneben gibt es Witze, Anekdoten, Kreuzworträtsel, eine Discographie, eine Bildergalerie und leere Bilderrahmen zum Selbstausmalen.
Die Beiträge gehen nicht in die Tiefe, in den 860 Seiten steckt jedoch die Fleißarbeit von Jahrzehnten, kurzum ein Kompendium, das sehr viele Seiten des Instruments beleuchtet, ein absolutes Muß für jeden Trompeter und jede Musikbibliothek!

Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 28 (2007), S. 173

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