Jean-Jacques Greif: Mozart

Greif, Jean-Jacques: Mozart / Aus d. Franz. von Bernadette Ott. – München: Bertels­mann, 2006. – 381 S. (cbt bei Omnibus)
ISBN 3-570-30282-2 u. 978-3-570-30282-8 : € 7,90 (kt.)

Zum Mozartjahr hat der Bertelsmann-Verlag erfreulicherweise die bereits 2003 erschie­nene deutsche Übersetzung von Les souffrances du jeune Mozart (2001) als Taschenbuch aufgelegt. In 22 Kapiteln erzählt Jean-Jacques Greif, selbst dreifacher Vater, die Ge­schichte Wolfgang Amadeus Mozarts, gestützt auf zahlreiche Briefe Mozarts, die er ge­kürzt in heutiger Sprache wiedergegeben und kommentiert werden (Dem älteren Sohn der Rezensentin waren es „zu viele Briefe“). Der Autor veranschaulicht den jugend­lichen Lesern das Umfeld und die Bedingungen, in denen der Komponist aufwuchs. Er rechnet z.B. den Lohn für dessen Auftritte in Euro um und vergleicht ihn mit der heu­tigen Kaufkraft; das Experiment mit dem „blinden“ Spiel auf der verdeckten Klaviatur vergleicht er mit dem Schreiben auf oder unter einer bedeckten PC-Tastatur, also auch einem Keyboard. Den schwindenden Ruhm des Wunderkindes vergleicht er mit dem Macaulay Culkins (S. 55; dem Hauptdarsteller von Kevin allein zu Haus, Anm. der Rez., da vermutlich schon jetzt niemand der jungen Leser diesen Namen mehr kennt). So und mit zahlreichen Anekdoten und Details geschmückt, wird den Jugendlichen das Phäno­men Mozart greifbarer, und auch die Eltern werden das Buch gerne lesen.
Der Verlag nennt sein Produkt auf der Rückseite „die erste Kultbiographie des größten Teen-Stars aller Zeiten“. Mozart hätte sicher nichts gegen diese Diktion ein­zuwenden gehabt, und wenn dieser Slogan dazu dienen soll, viele junge Leute für das Buch zu begeistern, unterstützen wir ihn. Verdient hat das Buch es allemal. Geeignet ab 11 Jahren.

Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FORUM MUSIKBIBLIOTHEK 27 (2006),  S. 412-415

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