Drese, Jürgen: Tausendundeine Elphi (Buch und Kalender) [Katharina Jerusalem]

Drese, Jürgen: Tausendundeine Elphi. Ein Orakelbuch mit Versen von Andreas Greve. – Hamburg: Klaas Jarchow Media (KJM), 2016. – 93 S.: überw. Ill.
ISBN 978-3-945465-25-7 : € 18,00 (geb.)

Jürgen Drese outet sich in dem Vorwort zu Tausendundeine Elphi als Fan der Elbphilharmonie, weswegen er ihr in diesem Buch rund 250 Bilder widmet, unterstrichen durch meist ironische Gedichte, Verse und Zweizeiler von Andreas Grewe.
Die Elbphilharmonie ist dabei in unterschiedlichsten Situationen und an den außergewöhnlichsten Orten zu bewundern: Ob in Taj Mahal, als Teil des Eifelturmes in Paris oder in der Arktis mit einer Gruppe Pinguine als Zuschauer.
„Besonders schön auf Urlaubsreisen:
das Gleiche wie zuhause speisen.
Nicht anders ists mit Monumenten,
die förmlich um sich selber kreisen:
Man ist zuhaus auf allen Kontinenten.“ (S. 34),
schreibt der in Hamburg populäre Andreas Greve und trifft es damit auf den Punkt. Das ausgefallene Design der Elbphilharmonie ist schließlich überall sehr auffallend, was durch Dreses Bilder stark zum Ausdruck kommt. Zahlreiche weltberühmte Gemälde wie Michelangelos Die Erschaffung Adams, in der Gott nun nicht mehr Richtung Adam seinen Finger ausstreckt, sondern auf die Elbphilharmonie zeigt, werden von Drese neu interpretiert und setzen die Elphi gekonnt in den Fokus. Außerdem widmet er ein Kapitel der Darstellung der Elbphilharmonie als Teil von Märchen und Filmen wie Batman oder Schneewittchen, ein anderes einfach skurrilen Situationen, wie beispielsweise als Ursache für den Untergang der Titanik. Doch auch der Plan und die Errichtung der Elphi sowie ihre mögliche Zukunft werden von Drese skizziert. Der Alltagsdichter Greve aus Altona, dessen Lieblingsrubrik in der Deutschen Bauzeitschrift (DBZ) ironischerweise Der Bauschaden des Monates ist, wie es im Anhang steht, formuliert dazu teils satirische Gedichte, in denen er sich mit charmantem Witz über den enormen Kostenaufwand und die schlechte Planung der so beliebten Elphi lustig macht:
„Völlig logo, dass das Logo/ zeitlich ganz nach vorne muss.
Dann der Name, dann die Rechnung/ – und die Pläne erst am Schluss:“ (S. 13)
oder
„Wer so viel Geld für’n Bau wegknallt,
der hat auch Moos für’n Palmenwald.
Für Hamburg ist der Klimawandel,
auf’s Jahr gesehn, ein prima Handel.“ (S.18)
schreibt er kritisch. Es ist erkennbar, dass Drese die Philharmonie als Kunstwerk ansieht, das er allerdings ohne den üblichen Kitsch, sondern stattdessen auch kritisierend und mit einer gehörigen Portion Witz darstellt.
Jeder Musikliebende und Kunstbegeisterte, der sich den Hype der Philharmonie nicht entgehen lassen will, aber auf ausgefallene Interpretationen steht, wird Tausendundeine Elphi lieben! Benötigen Sie noch Inspiration für Weihnachtsgeschenke? Dann ist dies definitiv ein empfehlenswerter Buchtipp, der für heitere Stimmung sorgen wird und durch gelungene Bilder überzeugt.
Zusätzlich kann man auch Postkarten passend zum Buch, sowie einen Tausendundeine Elphi-Kalender für 2018 erwerben, der für jede Woche tolle Bilder bereithält.

Tausendundeine Elphi. Ein Wochenkalender für das Jahr 2018. 53 Bildmotive von Jürgen Drese u.a. – Hamburg: Klaas Jarchow Media (KJM), 2017. – 60 S.: Ill.
ISBN 978-3-945465-43-1 : € 20,00 (Spiralbindung; zum Hängen und Stellen)

 

Katharina Jerusalem
Köln, 19.11.2017

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