Karl-Josef Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon

Kutsch Karl-Josef und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. -3., erw. Aufl. unter Mitw. von Hansjörg Rost – 5 Bde. – München: Saur 1997. – XXXII, 3.980 S.
ISBN 3-598-11250-5 : DM 980,00 (geb.)

Wer das fünfbändige Sängerlexikon vor sich stehen hat – von “in Händen halten” kann man hier wahrhaftig nicht mehr sprechen – wird es kaum noch mit dem 1962 in der Sammlung Dalp erschienenen Bändchen Unvergängliche Stimmen. Kleines Sängerlexikon in Verbindung bringen, das von zwei begeisterten Schallplattensammlern, dem niederländischen Musikkrititker Leo Riemens und dem deutschen Arzt Karl-Josef Kutsch, herausgegeben wurde. Dieses wurde immer wieder erweitert und verbessert, bis es 1986 erstmals als das Große Sängerlexikon im Saur-Verlag in zwei Bänden erschien. Es wurde 1990 und 1993 durch jeweils einen Ergänzungsband aufgestockt. (Nach dem Tode Riemens‘ (1985) arbeitete Hansjörg Rost am Lexikon mit, seit 1994 als Mitherausgeber.) So dankbar man für Supplementbände ist, so lästig ist es auch, in verschiedenen Alphabeten, hier also in dreien, suchen zu müssen. Daher ist es zu begrüßen, daß das jetzt erschienene Große Sängerlexikon in seiner dritten stark erweiterten Auflage rund 14.500 Biographien von berühmten, aber auch weniger berühmten oder schon vergessenen Sängerinnen und Sängern in einem Alphabet vereint. Aufgenommen wurden Künstlerinnen und Künstler seit dem letzten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts, als sich die bis heute bestimmenden Formen der Gesangskunst herausbildeten, bis in die Gegenwart hinein.
Die biographischen Artikel des aktuellen Großen Sängerlexikons enthalten den Künstler- und den bürgerlichen Namen, die Lebensdaten und die Herkunft des Künstlers sowie das Stimmfach. Die Karriere der Sängerin bzw. des Sängers wird nach Wirkungsstätten und den wichtigsten Gesangsrollen und Konzerten nachgezeichnet. Nach einer kurzen Darstellung der biographisch wichtigsten Stationen folgt eine Charakterisierung der Stimme. Literaturangaben sowie Hinweise auf vorhandene Schallplattenaufnahmen oder Aufnahmen anderer Tonträger (beispielsweise Videoaufnahmen) schließen einen Artikel ab. Das Große Sängerlexikon enthält auch Vertreter anderer Fächer, wie beispielsweise den Operettensänger Heinz Hoppe oder die Brecht/Weill-Interpretin Lotte Lenya.
Der fünfte Band enthält in einem Anhang zwei Listen der wichtigsten Opern und Operetten mit ihren Uraufführungsdaten. Hier sind auch Angaben zur jeweiligen Besetzung gemacht, die durch Nachschlagen im Lexikonteil ergänzt werden können. Eine umfangreiche Bibliographie schließt das Große Sängerlexikon ab, das aufgrund seiner ungeheuren Materialfülle ein unverzichtbares Nachschlagewerk für jede Musikbibliothek darstellt..

Jutta Lambrecht
Zuerst veröffentlicht in FM 1999

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